Dienstag, 3. September 2013

Am Ende der Treppe, hinter der Tür - Sabine Ludwig

Zum Buch Alles ist blöd! Vor 2 Jahren hat Martha ihren Vater verloren. Er ist an einer Krankheit gestorben. Wobei Martha eine gewisse Erleichterung verspürt hat, als es endlich vorbei war. Andererseits fühlt sie sich ein wenig schuldig, denn sie hat ihn nicht mehr besucht. Sie konnte nicht. Sie konnte es einfach nicht ertragen, dass Bild von ihm im Kopf zu haben. Und nun nimmt sie es ihrer Mutter krumm, dass sie in einer Selbsthilfegruppe Johannes kennen gelernt hat. Johannes hat bei einem Unfall seine Frau verloren. Und hat nun Poppy am Hals. Naja, eigentlich hat Martha nun Poppy am Hals. Oder aber ihre Mutter kümmert siech um ihre Stiefschwester. Ha, sie ist nicht ihre Stiefschwester. Poppy ist einfach nur ein verwöhntes Balg. Sie nimmt Martha die Mutter weg. Und kann nichts allein. Alles blöd? Nicht ganz. Zur Schule geht sie gern, denn der neue Englischlehrer ist cool. Nicht nur das... Martha ist verliebt in ihn. Wenn er doch nur wüsste. Aber es hat ja alles bald ein Ende, denn bald ist Martha reich und sie können sich wieder eine eigene Wohnung nehmen. Und dann isst sie Poppy und Johannes los. Sie muss nur die Nerven behalten. so wie vor ein paar Wochen, als sie bei der Nachbarin im Schrank stand, um nicht gesehen zu werden. Sie wollte doch nur ihr Kleid für die Theater-AG holen, als Frau Dernburg nach Hause kam. Und kurz nach ihr jemand kam, der sich derbe mit Frau Dernburg gestritten hat. Sie hat gehört, wie Ihre Nachbarin zu jemanden sagte: "5 Minuten, Sie haben 5 Minuten!" Der Krach danach hat sie so erschreckt, dass sie aus der Wohnung flüchte. Als nun ein Kommisar von der Polizei bei ihnen sitzt, erzählt sie ihm nicht alles. Schliesslich müsste sie zugeben.... Ja, was? Mein Meinung: Sabine Ludwig hat hier eine wunderbares Jugendbuch geschaffen. Marthas Gefühle werden super beschrieben. Sie sind durchaus nachvollziehbar und man leidet mit ihr mit. Sie hat das Gefühl nicht nur ihren Vater verloren zu haben. Sondern auch ihre Mutter. Doch möchte sie nicht sehen, dass ihre Mutter durch eine Selbsthilfegruppe getrauert hat. Sie selbst hat nicht wirklich getrauert. Sie hasst sich selbst dafür, dass sie ihren Vater nicht noch einmal besucht hat. Doch sie konnte einfach nicht, denn sie konnte es nicht ertragen, wie er gelitten hat. Genauso fiebert man mit, in ihren Vorstellungen, wie sich ihr Lehrer ihr hingibt. Wobei, sie möchte ja nicht alles, nur einen Kuss. Ganz sanft.... Immer wieder verliert sie sich darin, denn das ist ihrer Meinung nach das Einzige, was das Leben erträglich macht, so lang sie Johannes und seine Tochter am Hals hat. Das Einzige, was mich ein wenig irritiert hat, ist der Schreibstil. Die Sätze sind sehr kurz, auch die wörtliche Rede. Somit hatte ich oft das Gefühl, dass es abgehackt wirkt. Ein paar mal bin ich über so Sätze gestolpert, und musste sie 2 x Lesen, um den Sinn zu verstehen. Ein Pluspunkt ist wiederum, dass sowohl das Theaterstück, als auch im Englischunterricht wirklich Englisch geschrieben war. Wobei... Ziemlich einfaches Englisch. Damit auch wirklich jeder etwas versteht. Die Hauptprotagonistin ist 16. Das Buch mit der Schreibweise, Satzbildung und Englischkenntnissen ist bereits mit 12 zu verstehen.

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